Der Paritätische NRW sieht sich den Interessen und Bedürfnissen von Bürger*innen und Nutzer*innen sozialer Dienstleistungen besonders verpflichtet. Die Menschen, die Angebote von Einrichtungen und Diensten in Anspruch nehmen, sollen frei wählen, aktiv Einfluss auf die Ausgestaltung der Angebote nehmen können und sich sicher fühlen. Dabei gilt es, die Selbstbestimmungsrechte und die Würde von Menschen insbesondere dann zu schützen, wenn Menschen von Hilfeleistungen abhängig oder in ihren Kommunikationsmöglichkeiten eingeschränkt sind, wie etwa bei einer Pflegebedürftigkeit oder Demenz.

Der Paritätische sensibilisiert und unterstützt seine Mitgliedsorganisationen und hält auch innerverbandlich das Thema auf der Tagesordnung. Die Fachgruppe Nutzer*innen-Interessen und Bürger*innenorientierung begleitet die Erstellung fachlicher Arbeitshilfen, sorgt für den Austausch zwischen Mitgliedsorganisationen und leistet fachliche Begleitung.

Viele Mitgliedsorganisationen haben sich als Zusammenschlüsse von Betroffenen entwickelt: Die zahlreichen Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfegruppen unter dem Dach des Paritätischen sind dafür ein gutes Beispiel. Das gilt auch für Migrantenselbstorganisationen. Mitgliedsorganisationen wie der VdK NRW oder der Verein alleinerziehender Mütter und Väter (VaMV) nehmen eine sozialanwaltschaftliche Rolle für bestimmte Gruppen ein. Andere bieten unabhängige, parteiliche Beratung für Betroffene an. So steht zum Beispiel der Verein basta! in Düren Opfern von sexuellem Missbrauch zur Seite.

Der Paritätische NRW vertritt Nutzer*innen-Interessen auch in landesweiten Gremien und Netzwerken wie beispielsweise im PatientInnen-Netzwerk NRW. Auf örtlicher Ebene engagieren sich die regionalen Geschäftsstellen des Paritätischen NRW (Kreisgruppen) für bürgerschaftliche Beteiligung und für eine stärkere Interessenvertretung benachteiligter Gruppen in kommunalen Gremien.

Der Verband tritt damit dem Trend der zunehmenden Ökonomisierung des Sozialen entgegen. Die Interessen der Nutzer*innen zu stärken und in die Weiterentwicklung sozialer Angebote einzubeziehen, gehört zum Selbstverständnis des Paritätischen. Das hat zudem positive Auswirkungen auf die Qualität der Dienstleistung und auf die Attraktivität der Arbeitsplätze.

Fachgruppe Nutzer*innen-Interessen und Bürger*innenorientierung (Fachgruppenleitung: Katharina Benner)