Frauen- und Mädchenorganisationen
Seit Ende der 1970er Jahre gibt es in Nordrhein-Westfalen eine gewachsene Struktur autonomer feministischer Frauen- und Mädchenorganisationen, die sich in unterschiedlichen Feldern der sozialen Arbeit parteilich für Frauen und Mädchen und gegen bestehende Benachteiligungen engagieren.
Breites Angebot für Frauen und Mädchen
Die meisten dieser Einrichtungen, Initiativen und Organisationen gehören dem Paritätischen NRW an und haben sich im Fachausschuss Frauen zusammengeschlossen. Dazu zählen Frauen- und Mädchenberatungsstellen, Frauenhäuser, Wildwasser, Notrufe, Mädchenhäuser, Frauenbildungsstätten, Frauenwohnprojekte, Lesbenorganisationen sowie spezifische Beratungs- und Unterstützungsangebote zu den Themen Gesundheit, Arbeit, Sucht, sexualisierte und häusliche Gewalt, Migration, Flüchtlingsarbeit, Frauenhandel und Zwangsheirat.
Verschiedene Lebenssituationen berücksichtigen
Mit ihren Angeboten der Beratung und Therapie, der Unterstützung bei Gewalt, der Mädchenarbeit, der beruflichen Qualifizierung und Beschäftigung, der Gesundheit und Selbsthilfe, der Information und Kommunikation, der Frauenbildung, der Suchthilfe und den generationsübergreifenden Wohnprojekten wenden sie sich diesen Zielgruppen in verschiedenen Lebenssituationen zu. Eine besondere Herausforderung ist die Arbeit mit geflüchteten Frauen und Mädchen. Für sie muss ein besonders niedrigschwelliger Zugang zu Unterstützung und Beratung geschaffen werden. Die Situation von geflüchteten lesbischen, bisexuellen, trans* Mädchen und Frauen muss dabei angemessen berücksichtigt werden.
Anti-Gewalt-Arbeit und Bekämpfung von Frauenarmut
Einen Schwerpunkt bildet die Anti-Gewalt-Arbeit. Diese beinhaltet zum einen ganz praktisch Schutz, Hilfe und Unterstützung für betroffene Frauen. Zum anderen treten die Frauen- und Mädchenorganisationen aber auch über den Einzelfall hinaus für Frauenrechte, die gesellschaftspolitischen und sozialen Belange von Frauen und Mädchen ein. Ein Schwerpunkt liegt bereits seit den 1980er-Jahren auf der Bekämpfung von Frauenarmut.
Gewalt ächten und verhindern
Ein wichtiges Thema für den Paritätischen NRW ist außerdem die Ächtung und Verhinderung von Gewalt. Der Schutz vor Gewalt und Hilfen für Opfer von Misshandlungen sind staatliche Verpflichtungen, die sich unmittelbar aus der Verfassung ergeben. Der Verband setzt sich daher für einen Rechtsanspruch auf Schutz, Beratung und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder sowie Mädchen ein. Er fordert eine einzelfallunabhängige und bedarfsgerechte Finanzierung der gesamten Frauen- und Mädcheninfrastruktur.
Vorreiterrolle des Paritätischen
Bei der sozialen Arbeit für und mit Frauen nimmt der Paritätische NRW eine Vorreiterrolle ein. Bereits seit Ende der 1970er Jahre leistet der Verband einen wichtigen Beitrag für die finanzielle Absicherung, Vernetzung und Qualitätssicherung der Frauen- und Mädchenarbeit in NRW.
Neue Wege gehen
Dem Paritätischen ist es wichtig, immer wieder neue innovative soziale Ideen zu entwickeln und in der sozialen Arbeit auch neue Wege zu gehen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Richtungswechsel“, in dem zwischen 2014 und 2017 bewährte Konzepte der Frauenhausarbeit weiterentwickelt und neue Ansätze und Strukturen erprobt und eingeführt wurden.
Zuordnung des Themas im Verband:
Fachbereich Frauen- und Mädchenorganisationen
Fachgruppe Migration, Frauen, Psychosoziale Beratung und LSBT* (Fachgruppenleitung: David Alexander Konrad)
Ansprechperson
Mehr Informationen
Zu vielen unserer Themen gibt es fachliche Broschüren zum Herunterladen.