Der Paritätische NRW

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Eine protestierene Menschenmenge

My body, my choice! Aufruf zum Protest gegen den „Marsch für das Leben“ in Köln

19.09.2024

Zum zweiten Mal wollen Ultrakonservative, christliche Fundamentalist*innen, Faschist*innen und andere selbsternannte „Lebensschützer*innen“ in Köln mit dem „Marsch für das Leben“ gegen Schwangerschaftsabbrüche und für eine restriktive Sexualmoral demonstrieren. Unter dem Motto „My body, my choice“ ruft das Bündnis ProChoiceKöln zu einem Gegenprotest auf. Diese Demonstration für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung findet am 21. September 2024 um 12.00 Uhr auf dem Ottoplatz in Köln statt. Der pro familia Landesverband NRW, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, unterstützt diesen Aufruf.

Gegen die Verbreitung reaktionärer Ideologien

„Die Teilnehmenden des ‚Marschs für das Leben‘ verbreiten eine reaktionäre Ideologie und ein veraltetes Bild von Familie, Partnerschaft und Sexualität. Die sogenannte Lebensschutzbewegung diffamiert Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen lassen, sie bedroht abbrechende Ärzt*innen und verbreitet gezielt Falschinformationen über den Abbruch. Auf die zunehmenden Aktivitäten von Abtreibungsgegner*innen muss die Politik reagieren und die Rechte der Betroffenen schützen!“, macht Rita Kühn, Geschäftsführerin von pro familia NRW, deutlich. Mit verschiedenen Beratungsangeboten unterstützt pro familia Menschen dabei, ihre sexuellen und reproduktiven Rechte wahrzunehmen. Denn diese sind grundlegende Menschenrechte. Dazu gehören die freie Entfaltung der eigenen Sexualität und der Geschlechtsidentität sowie das Leben unterschiedlicher Familienmodelle und das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung.

Filmabend „Aufbruch in die Freiheit!“

Im Rahmen des Safe Abortion Days und als weiteren Gegenprotest zum „Marsch für das Leben“ lädt pro familia Köln außerdem am 25. September 2024 (18.00 Uhr, Cinenova Ehrenfeld, Köln) zum Filmabend mit anschließender Diskussion ein. Gezeigt wird der mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Film „Aufbruch in die Freiheit!“ Der Film zeigt, wie wichtig es ist, dass Schwangerschaftsabbrüche medizinisch sicher und ohne Repressalien gegenüber den behandelnden Ärzt*innen durchgeführt werden können. Er beschreibt außerdem den Kampf der Frauenbewegung und zeichnet das Bild einer patriarchalen Gesellschaft. Im Anschluss findet eine Diskussion mit der Kölner Frauenärztin Dr. Julia Smidt und Vertreter*innen es Vereins Doctors for Choice Germany statt.

Aktivitäten von Abtreibungsgegner*innen nehmen zu

Der Marsch für das Leben wird vom Bundesverband Lebensrecht organisiert, der auch den namensgleichen Marsch in Berlin veranstaltet, welcher seit fast zwei Jahrzehnten stattfindet. Der Marsch ist ein Sammelbecken für die sogenannte Lebensrechtsbewegung, zu der viele religiöse bis fundamentalistische Gruppen gehören. Auch zahlreiche Mitglieder rechter bis rechtsextremer Organisationen wie der AfD besuchen die Märsche. Die Aktivitäten von Abtreibungsgegner*innen nehmen in den letzten Jahren zu, auch in NRW.