Besorgniserregende Zahlen zur Pflege in NRW: VdK NRW fordert bessere Unterstützung
17.09.2024
64.555 Menschen in NRW können die Kosten für ein Pflegeheim nicht alleine aufbringen und sind auf Sozialhilfeleistungen angewiesen. Das zeigen die aktuell vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Zahlen zur Pflege. Der VdK NRW, Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW, betrachtet diese hohe Anzahl an Menschen, die Unterstützung benötigen, mit Sorge. Als ein Warnsignal sieht er außerdem den deutlichen Anstieg bei den Personen, die Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen bezogen haben. Der Sozialverband befürchtet, dass die Dunkelziffer viel höher sei, da nicht alle Menschen Hilfe vom Staat beantragen wollen und können.
Hohe Belastung für pflegende Angehörige
„Landesweit werden mehr als eine Million Pflegebedürftige zu Hause versorgt. Das bedeutet für die pflegenden Angehörigen eine enorme Belastung. Als Folge erkranken dann auch diese Menschen und fühlen sich erschöpft. Verstärkend hinzu kommt, dass durch den Fachkräftemangel immer mehr ambulante Dienste und Einrichtungen schließen müssen und damit die Entlastung für pflegende Angehörige zunehmend wegfällt,“ macht Horst Vöge, Präsident des VdK NRW, deutlich.
Deckelung der Eigenanteile muss her
In der Beratung seiner Mitglieder nimmt der VdK NRW wahr, dass viele Pflegebedürftige und ihre Familien mittlerweile Probleme haben, die Preissteigerungen für die stationäre Unterbringung oder für ambulante Dienste aus eigener Kraft zu finanzieren. Hier sieht der VdK dringenden Handlungsbedarf und setzt sich für eine Deckelung der Eigenanteile für Pflegebedürftige ein. Die Menschen in NRW müssten sich flächendeckend auf gute, unabhängige Pflegeberatung verlassen und ausreichend Plätze zur Kurzzeit-, Verhinderungs- sowie Tagespflege abrufen können.