Der Paritätische NRW

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Vier Jugendliche stehen beisammen und schauen auf ihre Smartphones.

Empowerment für die Demokratie: Wie Medienpädagogik zu einer starken demokratischen Gesellschaft beitragen kann

22.10.2024

Die digitale Welt hat das gesellschaftliche Miteinander grundlegend verändert. Soziale Medien haben einen enormen Einfluss auf junge Menschen und deren politische Meinungsbildung. Umso wichtiger ist es, dass Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit zu einer starken Demokratie beitragen, rechte Tendenzen unter Jugendlichen erkennen und ihnen entgegenwirken. Bei einer Fachtagung unter dem Motto „Empowerment für die Demokratie“ des jfc Medienzentrums in Kooperation mit der GMK-Landesgruppe NRW haben Fachkräfte über Ideen und Lösungen für eine starke demokratische Gesellschaft diskutiert. Das jfc Medienzentrum mit Sitz in Köln ist Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW.

Medienpädagogischer Auftrag

Klar ist: Demokratiebildung braucht Medienkompetenz. Daher beschäftigten sich die Tagungsteilnehmenden unter anderem damit, wie extreme Rechte soziale Medien, insbesondere TikTok, nutzen und wie Medienpädagogik zur Demokratiebildung beitragen kann. Themen waren außerdem Strategien gegen die Destabilisierung der Demokratie und wie Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit jungen Menschen mit antidemokratischem Gedankengut begegnen sollten.

Interessante Vorträge

Input zu diesen Themen gab es von verschiedenen Expert*innen und jungen Menschen, die sich für kritischen Journalismus engagieren. Miriam Bunjes von der Reporterfabrik des Recherchenetzwerks CORRECTIV berichtete davon, dass rechte Propaganda und Desinformation bei TikTok und Co weit verbreitet und Teil gezielter Meinungsbildungskampagnen sind. Sie machte deutlich, dass Journalismus hier eine besondere Verantwortung habe und sich verändern müsse, da sich insbesondere junge Menschen fast ausschließlich in sozialen Medien informieren. Auch die Medienkünstlerin Benita Martis ging auf die Plattform TikTok ein. In einem interaktiven Vortrag zeigte sie anhand selbstprogrammierter Propagandabots wie diese Technologie funktioniert. Florian Mortsiefer vom jfc Medienzentrum ging auf die von Hass und Intoleranz geprägte Online-Subkultur mit ihren Verbindungen zu (rechts-)extremen Akteur*innen ein und zeigte Posts, die für Destabilisierungspotenziale der Demokratie stehen. Der Medienpädagoge und politische Bildner Hans-Peter Dürhager ging der Frage nach, wie eine sinnvolle Demokratiebildung mit und zu Medien gestaltet werden kann, damit Demokratie für junge Menschen erfahrbar wird. Außerdem stellten Vertreter*innen der Jugendredaktion Salon 5 von CORRECTIV ihre Arbeit vor und diskutierten mit den Teilnehmenden über Jugendpartizipation und Selbstermächtigung.