Offener Brief an NRW-Landesregierung: Ernsthaft Handeln gegen Gewalt an Frauen!
21.11.2024
Gemeinsam mit dem NRW-Netzwerk gegen Gewalt an Frauen warnt der Paritätische NRW eindringlich vor den Folgen der mangelhaften Finanzierung und fehlenden Gesamtstrategie des Landes NRW beim Thema Gewalt gegen Frauen. Zusammen mit zahlreichen weiteren Organisationen haben sie sich nun mit einem Offenen Brief an die NRW-Landesregierung gewendet und fordern zum Handeln auf.
Mehr Hilfsangebote für Frauen notwendig
Die Opferzahlen im Bereich von Gewalt gegen Frauen bei häuslicher und sexualisierter Gewalt steigen: Immer mehr Frauen würden getötet, schwer verletzt, misshandelt und vergewaltigt. In dieser Situation habe die NRW-Landesregierung angekündigt, die finanziellen Mittel im Bereich Schutz und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen im Landeshaushalt um knapp 1,9 Millionen Euro zu kürzen. Dabei stünden viele Frauenunterstützungseinrichtungen schon jetzt finanziell mit dem Rücken zur Wand. Frauen und Kinder fänden keine Schutzplätze vor Männergewalt, Beratungsstellen hätten zu wenig Personal, um den steigenden Bedarfen und Anfragen gerecht zu werden. Schließungen drohten, weil die bisherigen Mittel nicht ausreichten.
Statt weiter die Landesmittel zu kürzen, sei das Gegenteil nötig, so die Verfasser*innen des Offenen Briefes: Die Landesregierung müsse endlich ernsthaft handeln und die Finanzierung ausbauen. Es brauche mehr Frauenhausplätze, mehr Beratungskapazitäten, mehr Kinderschutz und bessere soziale Hilfen.
Wirksame Strafverfolgung und Gesamtstrategie gefordert
Zudem fordern die Organisationen eine wirksamere Strafverfolgung und Inverantwortungnahme der Täter. Täter müssten endlich wirksam zur Verantwortung gezogen werden. Polizei und Justiz seien hierfür personell und sachlich unzureichend aufgestellt. Auch die Ausstattung von Täterarbeitseinrichtungen stagniere seit Jahren auf niedrigstem Niveau. Generell brauche NRW dringend eine Gesamtstrategie von Prävention, Schutz, Unterstützung, Intervention, Strafverfolgung und der Gesundheitsförderung für Frauen.
Zum Herunterladen
Offener Brief an die NRW-Landesregierung "Ernsthaft Handeln gegen Gewalt an Frauen!" vom 20.11.2024