Der Paritätische NRW

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Eine Person mit blauen Haaren schaut freundlich in die Kamera, während sie ein Selfie macht.

#MehrAlsQueer: Fachstelle für mehrfach diskriminierte Menschen kann ihre Arbeit fortsetzen

18.03.2025

Die Fachstelle #MehrAlsQueer kann ihre wichtige Arbeit mit und für queere BPoC (Black People und People of Color) fortsetzen. Ursprünglich wollte die NRW-Landesregierung die Finanzierung der Fachstelle im Rahmen der Haushaltskürzungen vollständig streichen. Dies konnte abgewendet werden, und die Fachstelle kann ihre Beratung zu den Themen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Kontext von Rassismuserfahrungen, Migration, Religion und Flucht fortführen. Die Fachstelle #MehrAlsQueer ist angesiedelt beim Queeren Netzwerk NRW, einer Mitgliedsorganisation im Paritätischen NRW.

Zentrales Ziel: Empowerment

Die Fachstelle #MehrAlsQueer sensibilisiert aus einer intersektionalen Perspektive für die Situation lesbischer, schwuler, bisexueller, transgeschlechtlicher, intergeschlechtlicher, asexueller und queerer (LSBTIAQ*) Menschen, die Mehrfachdiskriminierung erleben. Sie vernetzt haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte, Teams und Organisationen aus der LSBTIAQ*-Selbsthilfe, Migrantenselbstorganisationen, Integrationsagenturen oder Einrichtungen der sozialen Arbeit. Zu den Arbeitsbereichen der Fachstelle gehört auch die Ausgestaltung von Workshops, Vorträgen und anderen Bildungsveranstaltungen zu Themen wie LSBTIAQ* und Rassismus. Das zentrale Ziel ist das Empowerment von queeren BPoC und Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung.

Schwächung der Schutzbedürftigsten und der Demokratie

Die Kürzungen im sozialen Bereich in NRW waren auch Thema beim gemeinsamen Jahresempfang des Queeren Netzwerks NRW, des LSVD NRW und des Netzwerks geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW. Laura Becker vom Queeren Netzwerk und Frank Bauer vom LSVD und vom Verband queere Vielfalt NRW machten in ihrer gemeinsamen Rede auf die Schwächung der sozialen Strukturen und damit die Schwächung der Schutzbedürftigsten in der Gesellschaft aufmerksam. Sie lobten den Einsatz und die Unterstützung der vielen Menschen für die Rücknahme einiger Kürzungen, die unter anderem den Erhalt der Fachstelle #MehrAlsQueer möglich gemacht haben. Sie machten aber auch darauf aufmerksam, dass zum Beispiel für die Aidshilfen viele Finanzmittel weggebrochen sind und dass eine Schwächung der sozialen Strukturen auch mit einer Schwächung der Demokratie einhergeht – und das in einer Zeit, in der eigentlich alle Mittel aufgewendet werden müssten, um sie zu stärken und zu schützen.