Der Paritätische NRW

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BUND und Paritätischer NRW fordern langfristige Sicherung des 49-Euro-Tickets

Auch Sozial- und Bildungstickets unverzichtbar für nachhaltige Mobilität

  • Langfristige Finanzierung des 49-Euro-Tickets über 2024 hinaus sichern
  • Deutschlandweite Regelung für Sozial-, Schul- und Ausbildungstickets finden
  • Flickenteppich bei Sonder- und Mitnahmeregelungen verhindern

 

Düsseldorf / Wuppertal, 19. August 2024

Die nordrhein-westfälischen Landesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Paritätischen Wohlfahrtsverbands fordern die langfristige Finanzierung und Weiterentwicklung des 49-Euro-Tickets. Dies sei aus sozialen und umweltpolitischen Gründen unverzichtbar, betonen die Verbände in einem gemeinsamen Positionspapier. Gleichzeitig dringen sie auf Maßnahmen für seine Weiterentwicklung in Richtung eines echten Sozial-, Schul- und Ausbildungstickets.

BUND und Paritätischer NRW mahnen eine schnelle Klärung der Finanzierung des Tickets über das Jahr 2024 hinaus an. Eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung sei essenziell, um Nutzer*innen Planungssicherheit zu bieten und den Erfolg des Tickets zu sichern. Die ständigen Diskussionen um die Weiterfinanzierung und mögliche Preisanstiege erschwerten den langfristigen Umstieg vom privaten Pkw auf den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Daher setzen sich die Verbände für eine langfristige Finanzierung des Tickets auch in 2025 und darüber hinaus zum Preis von 49 Euro ein.

Soziale Gerechtigkeit durch Sozialtickets und Schülertickets

Für viele Menschen mit geringem Einkommen ist das 49-Euro-Ticket mehr als eine finanzielle Herausforderung, da für Beziehende von Bürgergeld lediglich ein monatlicher Betrag von 45,02 Euro für Mobilität vorgesehen ist. Daher begrüßen die Verbände die Existenz des sogenannten „Sozialtickets“ in NRW und fordern eine Reduzierung von den in NRW festgelegten 39 Euro auf 29 Euro. So blieben von den 45,02 Euro Mobilitätsbudget noch ausreichend Puffer für andere Mobilitätsformen, wie das Fahrrad. Um dem existierenden Flickenteppich aus Tarifen entgegenzuwirken, sollten Erweiterungen wie die Mitnahme von Mitfahrer*innen, Kindern über sechs Jahren oder Fahrrädern zu einem angemessenen Preis und bundesweit einheitlich ermöglicht werden. Auch Vergünstigungen für ältere Menschen und die Ausweitung der Gültigkeit des Tickets auf angrenzende Staaten wären wünschenswert, um die Attraktivität des Tickets weiter zu erhöhen.

Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND: „Das 49-Euro-Ticket ist ein bedeutender Schritt zur nachhaltigen Mobilität. Umso wichtiger ist ein schnelles Ende des politischen Hick-Hacks. Bei der Finanzierung des 49-Euro-Tickets wird sich um 4 Milliarden Euro gestritten – ein Kleckerbetrag im Vergleich zu den Geldern, die jährlich in den Straßenneubau investiert werden. Das Bundesverkehrsministerium könnte beim Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen unmittelbar rund 20 Milliarden Euro einsparen.“

Andrea Büngeler, Vorständin des Paritätischen NRW: „Für viele Menschen ist das 49-Euro-Ticket eine große Erleichterung. Doch wir müssen sicherstellen, dass auch einkommensschwache Haushalte und junge Menschen weiterhin von diesem Angebot profitieren können. Daher sind Sozialtickets und Bildungstickets unerlässlich. Ein bundesweit einheitliches Sozialticket ist genauso notwendig wie ein bundesweit einheitliches Bildungsticket für Schüler*innen und Auszubildende.“

Mit der Finanzierung des 49-Euro-Tickets alleine ist es nach Ansicht der Verbände jedoch nicht getan. Um die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen, sind Investitionen in die Infrastruktur und die Kapazitäten unabdingbar. Trotz der Versprechen der schwarz-grünen Landesregierung, das Angebot bis 2030 um 60 Prozent zu steigern, sorgen Personalmangel und marode Strecken in der Realität für weniger Pünktlichkeit, mehr Zugausfälle und eine Ausdünnung des Angebots.

Pressekontakt:

Marina Falke, Referentin für zukunftsfähige Mobilität des BUND NRW e.V., Tel: 0176 48 72 82 69, E-Mail: marina.falke@bund.net

Christian Darr, Fachreferent Klimaschutz und Energie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands NRW e.V., Tel: 0202 28 22 316, E-Mail: christian.darr@paritaet-nrw.org