Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in die Arbeitswelt. Auch in der sozialen Arbeit kann KI die Fachkräfte unterstützen, etwa bei der Dokumentation in Pflegeeinrichtungen, der Erstellung von Protokollen in der Kita, der Übersetzung von Informationen in der Betreuung von Geflüchteten oder bei der Planung von Veranstaltungen und Einsatzplänen. Doch der Einsatz von KI birgt auch Herausforderungen und Risiken: Datenschutzbedenken, Fehleranfälligkeit, Diskriminierung durch Algorithmen sowie die Unsicherheit im Umgang mit der neuen Technologie. Mit dem Projekt IANOS möchte der Paritätische NRW gemeinsam mit 100 seiner Mitgliedsorganisationen den besonderen Bedarf bei der Nutzung von KI im sozialen Bereich ermitteln. Ziel ist der Aufbau einer innovativen KI-Plattform, die passgenaue und datenschutzkonforme KI-Assistenten für die soziale Arbeit bereitstellt.

Im ersten Schritt führt der Paritätische NRW eine Bedarfsanalyse durch. Im Fokus steht die Frage, ob und wie KI die Fachkräfte in der sozialen Arbeit effektiv entlasten und zu Qualitätssteigerungen beitragen kann. Außerdem geht es darum, herauszufinden, welche Hilfestellungen die Mitarbeitenden benötigen und wie ein Kompetenzaufbau gelingen kann. Im Dialog mit den teilnehmenden Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit soll ermittelt werden, welche spezifischen Anforderungen bestehen und wie KI-Assistenten sinnvoll eingesetzt werden können, um einen echten Mehrwert zu bieten. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Entwicklung der KI-Plattform ein. Die teilnehmenden Organisationen erhalten Zugang zu dieser Plattform und können dort bereits jetzt verschiedene KI-Assistenten testen, darunter Tools für Einfache Sprache, zur Veranstaltungsplanung, Dokumentation oder Protokollerstellung. Die Assistenten sind datenschutzkonform, werden gezielt auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen abgestimmt und durch kontinuierliche Rückmeldungen stetig verbessert.

Mit IANOS und weiteren Angeboten im Bereich der Digitalisierung unterstreicht der Paritätische NRW seine Vorreiterrolle als Wegbereiter für ein zukunftsfähiges und innovatives Sozialwesen. Ihm ist es wichtig, Digitalisierungsprozesse aktiv zu gestalten und seine Mitgliedsorganisationen dabei zu unterstützen, sich im Feld der Digitalisierung zurechtzufinden und digitale Strategien für sich zu entwickeln. Das Projekt IANOS läuft bis Ende 2024. Eine Fortführung und die Einbeziehung weiterer Mitgliedsorganisationen sind geplant.